Stromstraße 67
Charlotte Krucz wurde am 13. Dezember 1908 in Berlin als Tochter von Selma Vandsburger und Caesar Krucz geborgen. Ihr Vater (geb. 13.10.1879) stammte aus Czarnków/Czarnikau in der damaligen Provinz Posen und kam wahrscheinlich als junger Mann nach Berlin, wo er lebte und arbeitete.
Caesar Krucz war verheiratet mit Selma Vandsburger, geboren am 9. Juli 1880. Vermutlich trennte sich das Ehepaar Krucz und Selma Vandsburger emigrierte zu ihrer Schwester in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie in den 1950er Jahren starb.
Charlottes Vater Caesar Krucz gründete 1925 in der Schönhauser Allee 34 die Caesar Krucz Metallwarenfabrik. Die Registrierung des Unternehmens erfolgte im Handelsregister Charlottenburg. Im Rahmen der Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben wurde das Unternehmen am 31.7.1939 aufgelöst.
Charlotte lebte gemeinsam mit ihrem Vater Caesar in der Stromstraße 67. Durch den Neffen von Selma Vandsburger konnte in Erfahrung gebracht werden, dass Charlotte Krucz mit einem Nationalsozialisten verlobt war, die Verlobung später aber ihrerseits aufgelöst wurde.
Informationen zum weiteren Verbleib von Caesar und Charlotte in Berlin, sowie Anhaltspunkte zur Entwicklung ihres Privat- oder Berufslebens konnten bisher nicht ausfindig gemacht werden. Bekannt ist aus den drauf folgenden Jahren allein die Deportation der beiden nach Minsk am 14.November 1941. Seitdem gelten sie als verschollen.
Text: www.berlin-minsk.de