Am 13. Juli trafen sich die Mitglieder unserer Initiative mit Prof. Benjamin Gidron, seiner Frau und seinen vier Kindern. Er war bei seinem dreitägigen Besuch in Berlin auf den Spuren seiner Familie, von denen 23 Menschen im Holocaust ermordet wurden. Gidrons Großvater war einer der wenigen, die überlebten, weil er Deutschland rechtzeitig verließ.
Die Familie lebte damals größtenteils in Moabit, und so gab es bewegende Momente, vor allem als wir am Haus in der Jagowstraße ankamen, in dem mehrere der Familienangehörigen gelebt haben.
Zusammen mit den Gidrons liefen wir dann noch den Weg ab, den die Deportierten damals von der Sammelstelle in der Synagoge Levetzowstraße zum Güterbahnhof Quitzowstraße gehen mussten. Darunter auch seine Verwandten.
Für den Abend hatten wir in der Zunftwirtschaft eine Veranstaltung organisiert, bei der Herr Gidron öffentlich die Geschichte seiner Familie seit dem Ende des 19. Jahrhunderts an erzählte. Dazu wurden viele Fotos gezeigt, einige genau vor dem Haus in der Jagowstraße aufgenommen.
Danach beantwortete er noch Fragen. Am Ende gab es vor Ort ein Essen mit der Familie, bevor sie am nächsten Morgen wieder nach Israel zurück flog.
Sowohl der Rundgang, als auch die Veranstaltung waren sehr persönlich gehalten und haben uns teilweise sehr bewegt. Es waren ein paar Stunden, in denen das Schicksal einer Familie nicht mehr nur in Form von Zahlen und Fakten begreifbar war, sondern sehr persönlich.