Kunstwettbewerb für den Gedenkort Güterbahnhof Moabit entschieden

Am 18. August tagte das Preisgericht für den Kunstwettbewerb zur Gestaltung des Gedenkorts Güterbahnhof Moabit unter Vorsitz von Prof. Dr. Stefanie Endlich. Alle neun eingeladenen Künstlerinnen und Künstler bzw. Künstlerkollektive haben Arbeiten eingereicht. Es gibt einen ersten Preisträger: den Entwurf „Hain“ des Kollektivs raumlabor berlin. Sie schlagen vor einen Kiefernhain aus 24 Waldkiefern zu pflanzen und die wenigen noch vorhanden historischen Reste des Gleises 69 sorgfältig zu restaurieren und freizulegen. Der Ort soll ergänzt werden durch zwei Informationstafeln und eine lange Granitbank.
Aber nicht nur der erste, auch der zweite Preis wurde zur Realisierung empfohlen wenn der Entwurf von raumlabor nicht zur Realisierung kommen kann. Katharina Hohmanns “Weg – Ort – Nachbarn” geht in eine ganz andere Richtung. Sie schlägt vor den Weg von der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße bis zu den Gleisen an der Quitzowstraße an Laternenmasten mit Metallschildern, die ausgestanzt das Wort “Hier” und einen QM-Code tragen, zu markieren. Der Deportationsort selbst soll mit einer hohen Mauer umgeben werden, innen als Raum der Ruhe, für Bildungsprojekte, Konzerte oder ähnliches gestaltet. Die Schlüssel sollen bei benachbarten Institutionen und Initiativen, wie den anliegenden Geschäften, der Theodor-Heuss-Schule oder dem Verein “Sie waren Nachbarn” abzuholen sein. Die Arbeit “Der Hain – nach der Deportation“ von Andrea Zaumseil erhielt eine Anerkennung.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann alle Entwürfe nur noch bis zum 2. September 2016 jeweils von 12.30 bis 20.00 Uhr im Auditorium des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin-Kreuzberg ansehen. Hier ist das Ergebnisprotokoll der Preisgerichtssitzung mit dem Bericht der Vorprüfung zum Herunterladen bereitgestellt. Möglicherweise könnten später noch die Entwürfe der ersten beiden Preisträger*innen und die Anerkennung im Rathaus Tiergarten ausgestellt werden.
Hier findet man die Pressemitteilung des Bezirksamts mit weiteren Einzelheiten.