Belsora Mendelsohn, geborene Becker, wurde am 24.6.1888 in Berlin geboren. Mit ihrem Ehemann Leo Mendelsohn hatte sie drei Kinder: Erwin, Thomas und Lieselotte. Die Familie lebte in einer großen Wohnung im Hinterhaus der Thomasiusstr. 24. Die beiden Söhne verließen Berlin schon 1933 im Alter von nur 19 Jahren und wanderten nach Palästina aus.
An der Ecke Wilsnacker / Turmstr. 10 betrieb das Eherpaar ein Lederwaren- und Schirmgeschäft. Im Sommer 1938 erhielten sie die Anweisung, das Geschäft zu schließen. Sie hielten sich vorerst nicht daran, trotzdem mussten sie es am Ende des Jahres aufgeben.
Nur ein Jahr später starb Leo Mendelsohn mit 54 Jahren, so dass die Mutter nun mit ihrer Tochter Lieselotte allein lebte. Die Tochter leistete zu dieser Zeit Zwangsarbeit in einer Fabrik in Zehlendorf.
Am 9. November 1941 wurden Mutter und Tochter abgeholt und in die Sammelstelle in der Levetzowstraße gebracht. Fünf Tage später begann ihre Deportation in das Ghetto nach Minsk, sie überlebten den Holocaust nicht.
Vor ihrem Haus in der Thomasiusstraße wurden im Frühjahr 2013 zwei Stolpersteine verlegt, um an Belsora und Liselotte Mendelsohn zu erinnern.