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Ausstellung vor dem Rathaus Tiergarten
Dieses Jahr beschäftigen wir uns in einer Ausstellung im Schaukasten auf dem Mathilde-Jacob-Platz mit dem jüdischen Leben in Moabit vor der Nazi-Herrschaft. Schwerpunkt ist das Gewerbe: Mehr als 150 Geschäfte, Werkstätten und Dienstleistungsbetriebe gab es 1931 in Moabit. Sie alle wurden in den folgenden Jahren entweder zerstört, “arisiert” oder zum Aufgeben gezwungen. Auf einem Stadtplan sind die Adressen dieser Betriebe markiert, auf Schautafeln werden einzelne davon vorgestellt.
Die Ausstellung ist noch bis Ende des Jahres kostenlos zu sehen.

Website “Jüdisches Moabit”
Parallel zur Ausstellung ist die Internetseite www.juedischesmoabit.de gestartet worden. Sie dokumentiert zum einen die Ausstellung, bietet vor allem aber in Datenbanken die Möglichkeit, selber zu recherchieren, welche jüdischen Menschen und Gewerbe es 1931 in Moabit gegeben hat. Die Website bleibt auch nach dem Ende der Ausstellung bestehen.
www.juedischesmoabit.de

Demonstration
Am 9. November fand wieder eine Gedenkdemonstration quer durch Moabit statt. Diesmal hat unser Verein “Sie waren Nachbarn” zwei Redebeiträge gehalten. Im ersten wurde die jüdische Familie Jalowitz vorgestellt, die während des Faschismus in der Turmstraße gelebt hat. Zwei ihrer Kinder konnten ins schwedische Exil entkommen, die anderen wurden im Holocaust ermordet. Der zweite Redebeitrag ging auf den Inhalt der Ausstellung ein.

Abendschau-Beitrag
Ebenfalls am 9. November sendete die RBB-Abendschau einen Beitrag im Rahmen der ARD-Themenwoche “WIR gesucht”. Ein Reporter begleitete den Holocaust-Überlebenden Horst Selbiger sowie ein Mitglied unseres Vereins durch Moabit. Sie besuchten das Mahnmal Levetzowstraße, den Gedenkort Güterbahnhof Moabit. Außerdem stellten sie die Ausstellung vor dem Rathaus vor.
Der Beitrag ist noch bis zum 16.11. online: www.rbb-online.de/abendschau/videos/20221109_1930/erinnerung-an-pogrome-in-deutschland.html

Lesung
Am 16. November gibt es in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung (Turmstr. 5) eine Lesung zu Eugen Wolbe, der fast 30 Jahre lang Lehrer und Privatgelehrter in Moabit war, bis er 1933 entlassen wurde. Die Veranstaltung wird durch unseren Verein mitveranstaltet.
www.dorotheenstaedtische.de/event/eugen-wolbe-lehrer-und-privatgelehrter/

Runder Tisch
Am 3. November fand in der Topografie des Terrors ein Runder Tisch statt. Er soll in den kommenden Monaten ein Konzept entwickeln, um das Gedenken an die Deportationen weiterzuentwickeln. Beteiligt sind verschiedene Vereine, Stiftungen und sachkundige Personen. Auch unser Verein “Sie waren Nachbarn” nimmt an dem Runden Tisch teil.