Stolpersteine für zwei Moabiter Widerständler

Stolpersteine erinnern zumeist an Juden, die im Holocaust ermordet wurden oder sich zuvor selbst töteten. Aber es gibt auch welche, die für Menschen verlegt werden, die aus poitischen Gründen verfolgt wurden.
Für zwei von ihnen wurden bereits am 8. Oktober in Moabit Stolpersteine verlegt: Karl und Gertrud Marx, geb. 1898 und 1904. Beide waren für die SPD im Widerstand gegen die Nationalsozialisten.

Bereits 1933 wurde Karl Marx verhaftet und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ im Mai 1934 verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, Anhänger der Widerstandsgruppe „Roter Stoßtrupp“ zu sein. Im Gefängnis Moabit wurde er misshandelt und starb 1937 an den Folgen.

Gertrud Marx kam im Februar 1936 für eineinhalb Jahre in „Schutzhaft“ ins KZ Moringen nach Niedersachsen. Im September 1939 wurde sie wieder verhaftet und ins Frauen-KZ Ravensbrück gebracht, wo sie bis April 1940 eingesperrt war.
Nach der Befreiung 1945 war Gertrud Marx Bürgermeisterin in Rheinsberg, Neuruppin und Birkenwerder sowie Generalsekretärin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Sie starb im Mai 1989.

Bis ca. 1933 lebten Gertrud und Karl Marx in der Stephanstraße 19, danach in der Quitzowstraße 126. Die Stolpersteine wurden vor dem Haus Stephanstr. 19 verlegt.