Beitrag von Yehudit Benyamin bei der Stolpersteinverlegung in der Dortmunder Straße 3 am 21. April 2016
Ich kam hierher, Mama, und brachte Naama und Ron mit mir, um 5 Generationen zusammenzubringen: meine Großmutter Emma Gottfeld (in Erinnerung an sie gab ich meiner ersten Tochter den Namen Naama), meine Mutter Mathilde Doron, mich selbst, Yehudit Benyamin, meine Tochter Naama Rahav und meine Enkelin Ron Rahav. Ich wollte, dass sie deine Heimatstadt kennenlernen, über die du so oft gesprochen hast. Deine Jugend wurde plötzlich zerbrochen und du musstest alle deine Träume begraben, insbesondere den Traum, Kinderärztin zu werden.
Heute Abend kehren wir nach Hause, nach Israel zurück. Wir gaben für unser geliebtes Land, an dem du so sehr hingst, unseren geliebten Leutnant Bar Rahav, der im letzten Krieg vor fast drei Jahren getötet wurde. Er gab sein Leben für das Land, damit wir dort in Frieden leben können.
Morgen feiern wir Pessach. Bevor wir uns an den Tisch setzen, werde ich zu deinem und Papas Grab kommen, dem Platz wo du für immer bleiben wirst.
Ich möchte all den netten und warmherzigen Menschen danken, die unseren Besuch in Berlin zu einer beeindruckenden Erfahrung gemacht haben. Wir danken euch dafür, dass ihr die Erinnerung an unsere Familie wachhaltet.