Die Initiative „Sie waren Nachbarn“ hat im Dezember 2011 in der Zeitschrift „aktuell“ des Berliner Senats eine Suchanzeige nach Verwandten, Freunden und Bekannten von aus Moabit deportierten Juden aufgegeben und aus Großbritannien, Australien, den Vereinigten Staaten und Israel Antworten erhalten.
Aus Kalifornien schrieb uns Fritz Gottfeld, der in der Jagowstraße 13 geboren wurde und 1933 mit seinen Eltern und vier Geschwistern nach Israel emigrierte. Seine Großeltern und die Geschwister seiner Eltern mit ihren Familien lebten fast alle auch in Moabit, nachdem sie nach dem 1. Weltkrieg aus der polnisch gewordenen Region um Posen nach Berlin gegangen waren. Sie wurden – insgesamt 23 Männer, Frauen und Kinder – zwischen Oktober 1941 und Oktober 1944 deportiert und ermordet.
Professor Benjamin Gidron, ein Neffe Fritz Gottfelds, hat sich intensiv mit der Geschichte seiner Familie befasst und das Ergebnis seiner Forschungen auf seiner Internetseite in Hebräisch und Englisch veröffentlicht. Er hat uns erlaubt, einen Link zu dieser Seite zu setzen. Wir arbeiten zur Zeit an der Übersetzung. Das letzte Kapitel über die Nazizeit ist fertig (PDF).
Stolpersteinverlegung und Empfang im Rathaus im Frühjahr 2016